Aufs Opfersein reduziert – die Ermordung von Blanka Zmigrod

Diese Folge erinnert an die Holocaustüberlebende und Frankfurter Geschäftsfrau Blanka Zmigrod. Unsere Gäste Ruben Gerzikow und Marina Schulz sprechen über die Möglichkeiten des Erinnerns auch viele Jahre nach einer Gewalttat von rechts, die Vielfalt jüdischer Lebenswege und die Dethematisierung der rechten Ideologie des Täters auch auf Seiten der Justiz. 

Zum Ereignis

Gedenktafel für Blanka Zmigrod am Tatort. Quelle: R. Gerczikow.

Die Jüdin und Shoa-Überlebende Blanka Zmigrod wurde am 23. Februar 1992 in Frankfurt am Main auf dem Weg von ihrer Arbeit nach Hause von einem schwedischen Neonazi erschossen.

Lange Zeit wurde der Gewalttat an Blanka Zmigrod wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Erst im Jahr 2018 verurteilte ein Gericht den Täter zu lebenslanger Haft. Seit kurzem gibt es verstärkte Aktivitäten, die zur Errichtung eines offiziellen Gedenkortes führen.

Literatur, Links und Hintergründe

Petition auf change.org von Ruben Gerczikow

Laumer Lounge von Ruben Gerczikow und Monty Ott auf Instagram

Ronen Steinke (2020): Terror gegen Juden – Wie antisemitische Gewalt erstarkt und der Staat versagt – Eine Anklage. Berlin: Piper Verlag.

Magazin Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart

Website des Festival Of Resilience

Kutlu Yurtseven ist Rapper bei der Kölner Gruppe Microphone Mafia, Lehrer, Sozialarbeiter, Mitwirkender bei der Keupstraßen-Trilogie am Schauspiel Köln. Mit seiner Musik und als Aktivist setzt er sich für eine aktive Erinnerungskultur und gegen Rassismus ein. Er spricht zudem in der Podcastfolge zu Şahin Çalışır.

Das „Hannibal“ Netzwerk war eine rechte Chatgruppe mit Mitgliedern in der Bundeswehr, Polizei und dem Verfassungsschutz, in denen sich sogenannte Prepper auf den „Tag X“ vorbereiteten. Auch der Verein Uniter e.V. wurde gegründet, um Militärtaktiken an Zivilist:innen zu vermitteln.

Weitere Informationen zu Blanka Zmigrod:
Amadeu-Antonio-Stiftung
Antifa Infoblatt
Jüdische Allgemeine
TAZ

Links zur Erinnerungskultur:
Frankfurter Rundschau
Hessenschau
hr fernsehen

Informationen zum Prozess gegen den Täter:
FAZ
NSU Watch Hessen
Spiegel
Süddeutsche

Organisationen, Vereine, Instututionen:
Jüdisch & Intersektional, Initiative für jüdische Bildungsarbeit
Jüdisches Museum Frankfurt
Bildungsstätte Anne Frank
Zentralrat der Juden in Deutschland
Amadeu-Antonio-Stiftung
Verband der Beratungsstellen für betroffene Rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V.
NSU Watch

Podcasts zu Antisemitismus und rechter Gewalt:
de:hate
Fünf Folgen über Extremismus – Folge 4: Antisemitismus
BR Podcast Rechter Terror
Podcastserie von NSU Watch und VBRG e.V. Vor Ort – gegen Rassismus, Antisemitismus und rechte Gewalt

Credits

Redaktion: Tanja Thomas, Fabian Virchow und Tobias Fernholz
Kokonzeption und Produktion: grasshopper kreativ
Moderation: Tanja Thomas und Fabian Virchow
Begleitmusik: Martin Pfeilsticker und Pia Fruth

Titelbild: Foto von Indymedia, CC BY-SA 3.0 DE, Zuschnitt und Farbbearbeitung durch grasshopper kreativ.

Bild im Beitrag: R. Gerczikow.

Den Ereignisrückblick haben Master-Studierende der Eberhard Karls Universität Tübingen und der Hochschule Düsseldorf produziert.

Credits Ereignisrückblick

O-Ton-Gebende: Nathalie Friedlender & Ruben Gerczikow 
Sprecherin: Pia Fruth
Projektmanagerin: Tran Trieu
Storyboard & Sprecherinnentext: Sophie Gurland
Interview & Schnitt: Carolin Hoos
Shownotes: Lea Rodenburg
Exzerpte: Celine Desel und Anna Warnholz

Dieser Podcast entstand im Rahmen von Doing Memory, einem interdisziplinären Projekt im Feld der Erinnerungskultur – von Tanja Thomas, Matthias Lorenz und Fabian Virchow. Das Projekt „Doing Memory“ wurde gefördert von der VolkswagenStiftung.